Der Pirat Klaus Störtebeker & Koserow

Das Leben und der Tod des Piraten Klaus Störtebeker sind nach wie vor mit Mysterien verbunden.

Ein Pirat als Volksheld

Der Pirat Störtebeker wird noch heute als der „Robin Hood“ der Armen verehrt. Die Legende besagt, dass der Vitalienbruder einen Teil seiner Beute dazu verwendet hat, Armen und Bedürftigen zu helfen. Jedes Jahr feiert die niedersächsische Stadt Verden die sogenannte Lätare-Spende, bei der genau drei Wochen vor Ostern auf dem Rathausplatz Heringe und Schwarzbrot verteilt werden. Es wird überliefert, dass Störtebeker der Stadt für diesen Zweck ein Erbe hinterlassen hat, aus dem die Speisen bezahlt wurden.

In britischen Chroniken, die Piratenüberfälle auf britische Handelsschiffe dokumentieren, findet man ihre Namen in den Jahren von 1394 bis 1399 immer wieder. Piraten überfielen in dieser Zeit viele Schiffe in der Nord- und Ostsee. Es wird davon ausgegangen, dass der berüchtigte Seeräuber Klaus Störtebeker einst in Koserow am Streckelsberg Unterschlupf gefunden hat.

Eine hanseatische Flotte, angeführt vom Flaggschiff „Bunte Kuh“, das vom in den Niederlanden geborenen Hamburger Kaufmann Simon von Utrecht ausgestattet wurde, soll die Piraten in einer Seegefecht vor Helgoland gestellt haben. Nach der Gefangennahme soll Störtebeker in Hamburg an Land gebracht worden sein. Laut historischen Dokumenten wurde er am 20. Oktober 1401 auf dem Hamburger Grasbrook hingerichtet. Das Piratenmotto „Gottes Freund, der Welt Feind“ ist in Stein gemeißelt und prangt am Sockel des Störtebeker-Denkmals auf dem Hamburger Grasbrook. Auf der ehemals unbewohnten Elbinsel – nun bekannt als der Ort der Hafencity – führten die Hamburger Bürgermeister über die Jahrhunderte hinweg zahlreiche Hinrichtungen von Piraten durch. Diese Todesstrafe war eine übliche Reaktion auf Attacken gegen Handelsschiffe der wohlhabenden Hamburger Kaufleute, gemeinhin als „Pfeffersäcke“ bezeichnet. Die Henker spießten die abgeschnittenen Schädel der Übeltäter mit langen Nägeln auf Holzlatten auf, um vorbeifahrende Seeleute abzuschrecken.

An der Stelle, an der Störtebeker enthauptet worden sein soll, steht heute eine Statue. Laut Legende soll auch der berühmte norddeutsche Pirat Klaus Störtebeker, der in der Nord- und Ostsee für Unruhe sorgte, dort sein Ende gefunden haben. Es wird vermutet, dass er am 20. Oktober 1401, vor 620 Jahren, zusammen mit über 70 seiner Kameraden an dieser Hinrichtungsstätte enthauptet wurde.

Vor seiner Hinrichtung wird erzählt, dass Störtebeker eine Vereinbarung mit dem damaligen Hamburger Bürgermeister Kersten Miles getroffen hat: Der Henker sollte jeden Piraten verschonen, an dem der enthauptete Störtebeker noch vorbeigehen konnte. Störtebeker soll noch an elf Männern vorbeigegangen sein, nachdem sein Kopf abgetrennt worden war, bevor er tot umfiel. Trotz seiner Bemühungen konnte er angeblich ihr Leben nicht retten, da Miles sein Versprechen nicht hielt. Ob es wirklich so passiert ist? Laut moderner Rechtsmedizin ist dies physiologisch unmöglich.

Im April 1985 beschädigten Unbekannte das Denkmal des Piratenbezwingers Simon von Utrecht an der Hamburger Kersten-Miles-Brücke. Die Statue wurde enthauptet und mit anarchistischen Slogans wie „Wir kriegen alle Pfeffersäcke“, „Nicht alle Köpfe rollen erst nach 500 Jahren“ oder „Störtebeker lebt“ beschmiert.

Die Störtebeker Festspiele auf Rügen In der sozialistischen DDR wurde Störtebeker als Volksheld dargestellt und bei den Rügen-Festspielen in Ralswiek von 1959 bis 1981 geehrt. Seit 1993 erfreuen sich die Störtebeker Festspiele am selben Ort wieder großer Beliebtheit bei dem Publikum.

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